Fahrradstraße ist die angemessenste Lösung für die Uferstraße am Itzelberger See
Bis ins Jahr 2012 reichen Bemühungen zurück, die chaotischen Verkehrsverhältnisse am Itzelberger See aufzulösen. Herausgekommen in der Gemeinderatssitzung ist die falsche Lösung.
Damals wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet. Eine davon war die Umwidmung der Uferstraße zu einem Geh- und Radweg. Die Autoren hatten sich damals davon versprochen, dass der Kfz-Verkehr automatisch reduziert worden wäre.
Nachdem diese Empfehlung nie angegangen wurde, tauchte sie überraschend in der Gemeinderatssitzung in der Debatte auf. Dabei kommt ein Geh- und Radweg aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht infrage, weil ein Zusatzschild zu viele Ausnahmen zulassen müsste. Wohl aber steht ein Straßentyp zur Verfügung, der überwiegend Radfahrenden dient: die Fahrradstraße. Diese kam jedoch bei der Gemeinderatssitzung vom 7. März überhaupt nicht zur Sprache.
Die Fahrradstraße hatte sich erstmals mit der StVO von 1997 als neue Möglichkeit etabliert. Ihr Vorzug ist, Radfahrenden Vorrang zu gewähren, ohne den Kfz-Verkehr gänzlich auszuschließen. Eine Fahrradstraße ist nach Auffassung des Heidenheimer ADFC die angemessenste Lösung für die Situation in der Itzelberger Uferstraße in dreifacher Hinsicht.
Zum einen kann der Kreis derjenigen, die die Fahrradstraße nutzen dürfen, ebenfalls mit einem Zusatzschild bestimmt werden. Damit Durchfahrten von und zur Itzelberger Straße nicht möglich sind, sollte die bisherige Erlaubnis widerrufen werden. Ferner ist darüber nachzudenken, die Itzelberger Straße in Königsbronn ab der Brenzstraße als Sackgasse – "Fahrrad frei" auszuweisen, gleichermaßen in Gegenrichtung ab Beginn der Uferstraße.
Zweitens ist der Charakter der Straße an jeder Straßeneinmündung sofort erkennbar, wenn sie farblich markiert wird. So erkennen fremde Fahrer sofort, dass sie falsch unterwegs sind.
Drittens erfordert die prekäre Verkehrslage im Kocher-Brenztal früher oder später einen Radschnellweg bzw. eine Radschnellverbindung (baden-württembergische Bezeichnung). Da in gewachsenen Orten kaum vollkommen neue Trassen gefunden werden können, gilt eine Fahrradstraße als die Lösung, um den schnelleren Radverkehr durch diese Ortschaften zu führen.
In Heidenheim gibt es ein kurzes Stück Fahrradstraße, die Straße "Am Jagdschlössle". Die Erfahrungen damit sind aus Sicht des ADFC allerdings noch nicht so, wie sie sein sollten. Denn viele Autofahrer kennen diesen Straßentyp offenbar nicht. Sie wissen nicht, was erlaubt ist und was nicht, obwohl die Schilder exakt Aufschluss geben. Ein weiterer Grund dürfte in einer zu lückenhaften Verkehrsüberwachung zu suchen sein.
Der ADFC schlussfolgert daraus, dass der Ausbau der Uferstraße als Fahrradstraße am besten geeignet und zugleich vorausschauend ist. Der Kfz-Verkehr muss aber trotzdem regelmäßig überwacht werden. Die gefährlichen Poller sind wegen der farblichen Markierung an den Zugängen zur Fahrradstraße vermeidbar und die Straße braucht nicht so aufwändig umgebaut zu werden.