Politik fürs Fahrrad wird in Heidenheim von der Stadt Heidenheim, dem Oberbürgermeister, der Verwaltung und den Gemeinderäten sowie vom ADFC Heidenheim und dem VCD Heidenheim gemacht. Naturgemäß positionieren sich die Fraktionen unterschiedlich zum Ausbau des Radverkehrs und des ÖPNV. Der ADFC ist die Lobby für den Radverkehr.

Der Gemeinderat hat im Spätsommer 2022 einen Verkehrsentwicklungsplan beschlossen. „Dieser umfasst nicht nur den motorisierten Verkehr, sondern auch die Aspekte der Fußverkehrs, Radverkehrs, Öffentlichen Personennahverkehrs, ruhenden Verkehrs sowie des Mobilitätverbundes. Diese Bereiche wurden analysiert und dabei die Stärken und Schwächen aufgezeigt. Nach einer Definition eines Leitbildes und verschiedener Zielen, wurden verschiedene Szenarien entwickelt und Planfälle berechnet. Am Ende wurde ein Katalog mit etwa 50 Maßnahmen entwickelt“, so die Kurzbeschreibung der Stadt. Man erhofft sich, die prekäre Situation in Heidenheim, die durch die 4-spurige Stadtautobahn B 466 verursacht wird, zu entschärfen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Weil die Stadt erkannt hat, dass viele Faktoren miteinander zusammenhängen und sich ergänzen, hat sie 2023 ein „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ (weiter-)entwickelt. In dieser Gesamtschau sind einige Meilensteine der Vergangenheit und Ziele für die Zukunft enthalten. Bezogen auf das Fahrrad finden sich einige leider nur sehr allgemein gehaltene Ziele. So soll der „Verkehrsentwicklungsplan alt und neu“ dazu führen, dass die „Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessert“ [wird], „Alternativen zum MIV“ angeboten werden und die „Luftqualität verbessert“ werden soll.

Etwas konkreter werden Ziele im Kapitel "Strategisches Handlungskonzept" beschrieben, die wiederum bezogen aufs Fahrrad folgendermaßen lauten: „Zusammen mit Straßenbaumaßnahmen investiert die Stadt Heidenheim jedes Jahr in den Ausbau des Radwegenetzes, auch wenn aufgrund der Topografie das Fahrrad als Verkehrsmittel vermutlich nie die Bedeutung erlangen wird wie in Städten, die in der Ebene liegen. Dennoch macht sich die Pedelec-Nutzung mittlerweile auch bei den sogenannten Alltagsradlern bemerkbar.

Um den Radverkehr zu fördern, hat der Gemeinderat der Stadt Heidenheim in seiner Sitzung am 26.03.2015 das Radverkehrsentwicklungskonzept beschlossen (vergleiche Kapitel 2.2). Nach dem Beschluss des Verkehrsentwicklungsplans im Herbst 2022, soll dieses weiterentwickelt werden.“ (S. 8)

Obwohl Heidenheim in den letzten Jahren einige vorbildliche Radwege geschaffen hat, schlägt sich dies bisher nicht im Fahrradklimatest nieder. Zu stark wird das Bild der Radlerinnen und Radler von der sehr schlechten Radfahrsituation in der Innenstadt geprägt.

Heidenheim ist Trägerin des Stadtradelns. 2023 trat die Stadt dem Bündnis der Städte bei, die selbst über die Anordnung von Tempo 30 entscheiden wollen. Heidenheim hat 2010 die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) mitbegründet und ist seither Mitglied. Im September 2023 richtete die Stadt die Corgo-Bike-Roadshow aus.

Der Landkreis Heidenheim macht Fahrradpolitik übergreifend für den Kreis und die Gemeinden. Eine Studie der FH Aalen wurde federführend von Frau Prof. Dr. Martina Hofmann im Auftrag des Kreises erstellt. Titel: Prima Klima – integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Heidenheim. Ab Seite 177 findet man etwas über Mobilität, wobei hier auch das Fahrrad eine Rolle spielt. Auch der Landkreis ist Mitglied im AGFK-BW.

Im Jahr 2022 hat der Landkreis eine Liste mit zwölf Bundes- oder Landesstraßen aufgestellt, an denen Radwege fehlen, bzw. ausgebaut werden sollen. Das Regierungspräsidium hat vier davon aussortiert.

Der Landkreis koordiniert den Aufbau und die Verwaltung von  E-Bike-Ladestationen im Landkreis.