Anders sei das Durchfahrtverbot nicht umzusetzen, führte  Dietmar Komposch in der Gemeinderatssitzung aus. Seit Jahren werde versucht, der zum Teil chaotischen Verkehrssituation in der Uferstraße bei der Minigolfanlage Herr zu werden.

Die Entscheidung steht konträr zu den Empfehlungen des Heidenheimer ADFC. Zu zwei offiziellen „Ortsbesichtigungen“ waren Vertreter eingeladen worden. Jedes Mal sprachen sie sich gegen eine Pollerlösung aus, übrigens genauso wie die Polizei. Das letzte eher informelle Gespräch fand zwischen Dietmar Komposch und Jörg Bielke auf Gemeindeseite sowie Helmut Keller und Hans-Martin Hartmann auf ADFC-Seite einigeTage vor der Gemeinderatssitzung statt. Dabei betonten die ADFC-Delegierten, dass alle anderen Lösungen ausgeschöpft sein müssten, bevor zu dieser Notlösung  gegriffen wird. Neben verkehrslenkenden Maßnahmen wiesen sie auf Verkehrsüberwachungssysteme hin, die neuerdings auf dem Markt seien. Diese könnten Nummernschilder von nicht Durchfahrtberechtigten erkennen. Auf dieser Grundlage könne die Missachtung der Verkehrsregeln sanktioniert werden.

Die Königsbronner Entscheidung steht auch in deutlichem Kontrast zur Politik der Stadt Heidenheim. Zwischen etwa 2000 und 2010 ereigneten sich im Stadtgebiet zwei Radunfälle an Pollern mit Verletzungen, welche bekannt geworden sind. Bei einem zog sich eine Person schwerste Verletzungen zu, unter denen sie bis heute leidet. Die Poller waren dann Thema einer Verkehrsbesprechung im Rathaus. Günter Staffa, der für den VCD diesem Gremium angehört, bekam den Auftrag, alle von ihm als besonders gefährlich eingestuften Poller aufzulisten. Letztendlich entschied sich die Stadt aber dafür, alle Poller im Stadtgebiet zu entfernen.

Der Pressebericht über die Königsbronner Gemeinderatssitzung erweckte den Eindruck, der ADFC habe der Pollerlösung zugestimmt. Dem widersprach der ADFC in einer kurzen Pressemitteilung. Diese wird ergänzt um einen Leserbrief von Helmut Keller. Lesen Sie dazu die Medien zum Artikel!