Tübingen auf dem Weg zur Klimaneutralität
Eine Gruppe des ADFC Heidenheim informierte sich vor Ort über den Stand der Maßnahmen, die Tübingen ergriffen hat, um bis 2030 klimaneutral zu werden.
Tübingen will erklärter Maßen bis 2030 klimaneutral sein. Welche Maßnahmen hat die Stadt ergriffen, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen? Eine Gruppe des ADFC Heidenheim ließ sich vor Ort von drei Referenten des ADFC Tübingen am 5.07.2025 zu markanten Punkten in Tübingen führen und die Maßnahmen erklären. Dazu zählen vier neue Fahrrad-Brücken, die noch im Bau befindliche Rad- und Fußgängerunterführung unter den Bahngleisen; die neue zentrale Bushaltestelle vor dem Bahnhof, dicht getaktete Buslinien, die Schaffung einer Fahrradtiefgarage mit 1.100 Einstellplätzen und einem E-Bike-Verleih, um den Mobility-Hub am Hauptbahnhof zu komplettieren. Unter dem Stichwort "Flächengerechtigkeit" räumt die Stadt dem ÖPNV und dem Fahrrad mehr Raum ein. Im Aufbau befindet sich eine sogenannte Regionalstadtbahn. Sie umfasst die Städte Bad-Urach, Reutlingen, Tübingen und Herrenberg. Dafür werden im Stadtgebiet neue Haltestellen entstehen. Die Bahn soll in Zukunft auch als Straßenbahn durch die Stadt fahren können. Ein Bürgerentscheid, um den Schnarrenberg, Standort von vielen Forschungseinrichtungen und den Kliniken, an den Bahnhof anzubinden, ist vorerst knapp gescheitert.
Die Stadt deckt bereits zu einem hohen Anteil den Strombedarf mit grünem Strom. Sie ist auch auf dem regenerativen Wärmesektor und beim Wärmenetz-Ausbau aktiv. Kürzlich wurde der Solarthermie-Park in Betrieb genommen.
Beim Ausbau der Radinfrastruktur hat die Stadt seit 2020 bis heute jährlich durchschnittlich 7 Mio Euro investiert. Damit wurden pro Kopf und Jahr 79 Euro ausgegeben, ein europäischer Rekord. Dies wurde hauptsächlich dadurch ermöglicht, dass die Stadt sehr kreativ auf Fördergelder zugreift.
Konkret konnten die Referenten keine Angaben über den Zwischenstand beim Klimaziel machen. Man werde wegen des Ukrainekriegs wohl das gesteckte Ziel um einige Jahre verfehlen. Dagegen zeigten die Zulassungszahlen, dass der Autobesitz in Tübingen eerstmals zurückgehe und der Radverkehr auf über 30 Prozent geklettert sei, so Gemeinderat Christoph Joachim.
Im Video wird deutlich, dass es vielfältiger Maßnahmen bedarf, um als Kommune möglichst früh klimaneutral zu werden. Insofern darf Tübingen als Vorbild gelten.
Hinweis
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